In 2024 habe ich mich (mal wieder) dazu entschlossen (mal wieder) etwas gegen mein Übergewicht zu tun.
Bei rund 1780mm sind 96,7 Kilo einfach zu viel. Das ergab einen BMI von über 30 und somit knapp im Bereich Adipositas. *
Immerhin wusste ich, ich kann das schaffen auf ein Idealgewicht zwischen 75 und 80 Kilo zu kommen. In den Corona-Lock-Down-Zeiten habe ich das auch schon geschafft.
Was galt es also zu tun? Erstmal ein realistisches Ziel setzen, mit Start- und Zieldatum. Gedacht getan:
Startdatum: 46. Geburtstag (oder kurz danach)
Zieldatum: 47. Geburtstag (plus-minus)
Zielgewicht: 75 Kilo erreichen als Untergrenze und dann zwischen 75 und 80 Kilo halten.
Soweit, so klar definiert, dachte ich…
Mein Kopf wollte oder konnte sich nicht so ganz mit dem Startdatum anfreunden. Irgendwie kamen immer Ausreden dazu und die Verschieberitis ging los…
„Nicht mitten in der Woche…..“
„Nicht mitten im Monat….“
„Ach Mist, jetzt ist der Monat schon wieder drei Tage alt….“
Verdammt, dabei hatte ich mich zu Weihnachten (2024) ein neues elektronischen Spielzeug gegönnt, dass mich motivieren sollte… Ich hätte direkt anfangen sollen…
So zog sich der Start immer weiter… Bis dann im April eine Challenge für den Mai bei meinem Arbeitgeber ankündigte. Es galt Sportliche Minuten zu sammeln. Das war für mich ein guter extrinsischer Motivator. Dann hieß es für mich ganz oder gar nicht, denn ich startete zeitgleich eine Challenge der Krankenkasse um einen Bonus zu „erlaufen“.
Schritt zwei war dann zu überlegen, wie habe ich das damals in 2020 geschafft und was kann davon dieses Mal wieder funktionieren, bzw. was kannst du besser machen?
Funktioniert hat:
1. Nordic Walking, zwei bis drei mal die Woche
2. Ernährung verbessern, besonders den Industriezucker reduzieren (weniger Süßes)
3. Gymnastik, 2020 online
4. 8:16 Intervallfasten: 16 Stunden kaum etwas essen, dann 8 Stunden bewusst Essen.
Was setze ich also wieder um:
Alle vierPunkte! Also Laufschuhe und Stöcke entstauben und das Online-Angebot prüfen:
Das Online-Fitness-Studio bietet einen Präventionskurs an? Cool!
Der wird auch vollständig von meiner Krankenkasse erstattet? Noch Cooler!
Nach dem Abschluss des Kurses kann ich das komplette Programm dann effektiv für lau mitbenutzen? Obercool!! (Extrinsischer Motivator Nummer drei)
So ging es dann im Mai los und zu den ersten sehr zähen 6 Pfund von Januar bis April gesellten sich im Mai weitere 6 Pfund dazu. Somit standen Ende Mai 6 Kilo weniger auf der Waage. Wenn das nicht motiviert, was dann?
Die Mittagspause habe ich dann nicht am Schreibtisch mit meinem Handy verbracht, sondern bin runde 3 Kilometer stramm spazieren gewesen. Hinzu kam noch, dass ich einen längeren Weg vom Parkplatz zum Arbeitsplatz gegangen bin.
Bei der Minuten-Challenge hat das nicht für einen Blumentopf gereicht, dafür war es ein großer Schritt bei meiner persönlichen Challenge. Die Minuten-Challenge habe ich auch eher als „Beifang“ angesehen.
Dadurch, dass ich das einen Monat vollständig durchgezogen habe, sind schon Gewohnheiten entstanden. Grade der Mittagspaziergang mit Abwesenheit vom Schreibtisch hat noch einen anderen Effekt: Man ist für Kollegen für „mal kurze Fragen“ nicht greifbar. Und morgens ergeben sich manchmal schöne Sonnenaufgänge:

So ging meine Abnehmreise auch im Juni weiter: Laufen, Gymnastik im Online-Studio, mehr laufen und auf die Ernährung achten. Ich fing dann auch wieder an, mit App-Unterstützung Kalorien zu zählen.
Ende Juni zeigte die Waage dann nur noch 86,3 Kilo an, weitere 4 Kilo weg. Insgesamt schon 10 Kilo von angepeilten fast 22 Kilo erledigt. Beinahe Halbzeit und ein BMI von ca. 27.
Gewisse Ereignisse haben mich nun dazu bewegt, meine Erfahrung und meinen Weg hier zu teilen. Wenn ich merke, dass Interesse besteht, oder ich darum gebeten werde, kann ich die von mir verwendeten Strategien und Tools auch beim Namen nennen. Ich betreibe hier jedoch eine private, nicht kommerzielle Just-for-Fun-Page, daher benenne (bewerbe) ich keine kommerziellen Anbieter.
Aktuell bin ich bei 84,1 Kilo und eher in einer Phase der Stagnation. Die Geschwindigkeit beim Gewichtsverlust hat etwas abgenommen, was auch nicht ganz verkehrt ist. Der Start war schon recht radikal, insbesondere mit Blick auf die Ernährungsumstellung. Zudem habe ich bemerkt, dass bei mir im Kopf leichte Züge einer Eßstörung anklopfen, zum Beispiel das schlechte Gewissen, wenn man sich etwas Ungesundes gegönnt hat oder etwas mehr gegessen hat, als die Kalorien-App für die Mahlzeit ausgerechnet hat, obwohl durch das Intervallfasten noch genügend „Puffer“ da ist, immerhin fällt bei mir das Frühstück weg. Ich konnte noch nie so richtig frühstücken, ein bis zwei Kaffee reichen mir. Ich bekam morgen noch nie wirklich etwas runter.
*Ja ja, man kann vom BMI halten was man möchte. Es ist sicherlich kein allein gültiger Maßstab um Übergewicht zu beurteilen. Es fehlen Faktoren wie Muskelmasse, genetische Faktoren, Alter (je nach Rechner wird das bei der Einstufung berücksichtigt) und und und. Jedoch finde ich den BMI als Anhaltspunkt durchaus geeignet, grade wenn man sichtlich einen Bauch schiebt und ein nicht sonderlich muskulöses Erscheinungsbild hat.